Eine neue Klimaschutzidee macht im Internet die Runde: Stromsparen durch schwarze Bildschirmeinstellungen. Dazu geistert seit geraumer Zeit eine E-Mail mit dem Aufruf umher, die beliebte Suchmaschine Google statt über die eigene schneeweiße Hauptseite über eine alternative Webseite ganz in Schwarz, „blackle“ genannt, zu nutzen. Die Idee dahinter: Ein Monitor verbrauche bei der Darstellung dunkler Flächen weniger Energie als bei der Darstellung heller Flächen. Die E-Mail behauptet, würde Google seine Homepage schwarz gestalten, könne man jährlich 750 Megawatt Energie einsparen. Schöne Idee, doch leider geht die Rechnung nicht auf.
An all white web page uses about 74 watts to display, while an all black page uses only 59 watts. Google, which has a white background and gets about ‚200 million queries a day‘ could reduce global energy use by 750 Megawatt-hours a year by simply changing the color of its homepage to black. Quelle der E-Mail: ecoIron Blog
Die ganze Sache hat einen großen Haken: Nur Röhrenmonitore (CRT) sparen bei der Darstellung der „Farbe“ schwarz Energie. Moderne LCD-Displays wie sie bei Notebooks oder vielen Desktop-PCs mittlerweile in der Mehrzahl im Einsatz sind, funktionieren nach einem anderen Prinzip. Hier hat die Farbdarstellung keine messbare Auswirkung auf den Energieverbrauch des Displays.
Carl Bialik, Blogger beim Wall Street Journal, berichtete jüngst von einem Test, den Steve Ryan, Program Manager bei Energy Star, einem Umweltsiegel der amerikanischen Umweltbehörde EPA, hat durchführen lassen. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Während Röhrenmonitore bei der Darstellung der alternativen schwarzen Google-Suchseite in der Tat fünf bis zehn Prozent weniger Energie verbrauchten, war dieser Effekt bei den ohnehin meist sparsameren LCD-Monitoren nicht nachweisbar.
Moderne LCD-Monitore für Computer verfügen über eine ständig aktive Hintergrundbeleuchtung. Wenn schwarz dargestellt wird, werden die einzelnen Pixel auf der Bildschirmmatrix so angesteuert, dass sie das Hintergrundlicht blockieren. Aus diesem Grund haben LCD-Monitore auch immer einen schlechteren Schwarzwert als Röhrenmonitore, da die Hintergrundbeleuchtung immer noch ein wenig hindurchscheint und das Schwarz im Vergleich zu einem herkömmlichen Röhrenmonitor leicht gräulich erscheinen läßt.
Wenn ein Röhrenmonitor schwarz darstellt, wird einfach kein Elektronenstrahl auf die betreffende Stelle des Bildschirmes gerichtet. Je mehr schwarz, desto geringer der Stromverbrauch.
Der LCD-TFT Markt hat bereits einen Marktanteil von 75 Prozent auf dem gesamten Displaymarkt, so das US-Marktforschungsunternehmen iSuppli. Aus diesem Grunde darf das in der Mail angegebene Stromsparpotenzial durch eine schwarze Google-Suchseite, erheblich bezweifelt werden. Wer noch über einen alten Röhrenmonitor verfügt, sollte sich daher überlegen, lieber auf einen sparsameren LCD-TFT umzusteigen.
Das ist wahr – mit der Auswahl der Anzeigefarbe wird das Klima nicht gerettet.
Auch das ständige Herunterfahren und dann wieder Hochstarten des Computers bringt keine Energieverbrauchsenkung, da ein Start- und Ausschaltvorgang erheblich mehr Strom saugt, als der Standby-Betrieb. Wird der Computer aber über mehrere Tage nicht verwendet lohnt sich das ausschalten schon.
Ausserdem: Der Klimawandel kann sowieso nicht aufgehalten werden, da die Menschen den gar nicht verursachen – denn Klimawandel hat es schon vor Millionen Jahren gegeben. Es wird immer Wandel geben und da können wir auch nichts dazu Beitragen. Der co2-Ausstoss ist nur ein kleiner Bruchteil davon, was den Klimawandel ausmacht.
Das ist genau das gleiche wie die, die sagen: „Die Autos sind Schuld an dem hohen co2-Ausstoss!“ – so ein Quatsch! Was ist mit Flugzeugen? Industrie? Stromproduktion? Das alles stosst viel mehr co2 aus, vor allem die Flugzeuge! Die Leute sollten mal aufhören dauernd herumzujetten und immer i-wo hin zu fliegen. Früher hat man das auch mit dem Zug oder mit dem Auto geschafft!
Einfach, dass das mal gesagt wurde.
Übrigens: Diese ganzen Aktionen (wie jetzt diese mit der schwarzen-Google-Seite) sind lediglich dazu da, Geld zu machen. Es wird immer mehr solches Zeugs geben, wie z.B. Umweltfreundliche Computer, welche dann teurer sind und die Leute es trotzdem kaufen, weil sie glauben sie tun etwas Gutes!
Ich hoffe, Ihr versteht das Ganze nicht als beleidigend oder sonstwas, so ist es nämlich nicht gemeint! Danke!
Ich hätte noch eine Erklärung, warum es vielleicht gut zum Energiesparen ist, Bildschirme(egal ob TFT oder Röhre) überwiegend schwarz zu halten.
Denn in einer Grafikkarte sind ja mittlerweile auch Hammerprozzessoren drin, die ja schon fast selbstständig arbeiten und wie ich denke, auch gut was aus der Kupferleitung saugen.
Also sollte man es vielleicht mal so überlegen:
Weniger Farbe(auch Effekte) => weniger Grafikkartenlast => weniger Stromverbrauch
Zum Thema von Marc:
„StandBy(oder Durchlaufen lassen)“ ist günstiger für den Stromverbrauch…
Ich denk nur daran, wie meine Festplatte nach 2 Jahren Dauerbetrieb zu Schrotte ging. Die besteht zwar überwiegend aus Metall. Aber kostet die Aufbereitung nicht mehr Energie?
Hallo Daniel,
nun es ist richtig, dass eine Grafikkarte, wenn sie denn mit der Darstellung komplexer Inhalte richtig gefordert wird, mehr Energie verbraucht. Allerdings macht es keinen Unterschied, ob sie nur schlicht weiß oder schlicht schwarz darstellen muss.
Stimmt! Ein schwarzer LCD-Bildschirm benötigt gleich viel Leistung wie in weißer. Mein PC benötigt mit weißem Bildschirm 53 Watt und mit schwarzem Bildschirm ebenfalls 53 Watt.
Gruß wh