Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger…

Wie war das jetzt? Horst Köhler ist zurückgetreten weil er sich verletzt fühlte? Verletzt vielleicht deswegen, weil man ihn nach seinem Afghanistan-Statement auch noch mit unserem Katastrophenpräsidenten (1959-1969) Heinrich Lübke in Verbindung brachte? Dabei liefert „unser Neuer“, Christian Wulff, doch gerade einen echten „Lübke“ frei Haus auf seiner Homepage. Ein bisschen harmloser vielleicht, aber irgendwie ähnlich. Dort heißt es zur Begrüßung:

„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Internetnutzer…“

 


Na klaar… Hallo liebe Damen.. Hallo liebe Herren, und, natürlich nicht zu vergessen..die lieben Internetnutzer.

Das ist keine Dame und kein Herr, nein, der gemeine Internetnutzer (homo digitalis) ist von einer anderen Art. Aber wie sieht der aus? Vielleicht so ein komisches aschfahles Ding mit großer runder Brille, vielen Pickeln, ’nem Flauscheschnurrbart sowie einem kalten Pizzastück in der einen, und ner schmierigen Computermaus in der anderen Hand? Wo ist Grzimek wenn man ihn braucht?

Einen ähnlichen Fauxpas soll sich seinerzeit auch Heinrich Lübke geleistet haben. So besagt ein Gerücht, er habe 1962 bei einem Staatsbesuch in Liberia die Anwesenden mit der Formel „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger…“ begrüßt.

Na dann, auf eine gute Präsidentschaft. Oder um es mit dem Worten Heinrich Lübkes zu sagen: „Equal goes it loose!“

Update 23:44h

Swwuuuuuusch, der Geist von Lübke wurde besiegt. Kaum machte die „Lübke-Floskel“ die Runde im Netz, da hat sich ein geistesgegenwärtiger Webadmin erbarmt und die Begrüßung bereinigt. Na das ging ja fix. :-)

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6 Kommentare

  1. Viel schlimmer ist doch, das auch Herr Wulff auf seiner Kontakt-Seite zur unverschlüsselten Eingabe und Ãœbermittlung persönlicher Daten auffordert. Aber anderer Stelle von Datenschutz schwadroniert… Das ist bei vielen Politikern und Behörden übrigens so, dass sie es selbst gar nicht umsetzen, was sie fordern. Vielleicht könnte „Zensursula“ die Website von Wulff mit einem großen STOPP-Schild versehen (aus Rache, das sie den Job mit dem schicken „O-1“-Mercedes nicht bekommt)…?!

  2. Homo digitalis, köstlich! Der gemeine Internetnutzer ist also keine Dame und kein Herr, sonder ein Exemplar aus der Gattung „homo digitalis“, rofl!

    Das entstricht wirklich der Begrüßung der versammelten Herrschaften 1962 in Liberia (Afrika), welche durch Bundespräsident Heinrich Lübke folgendermaßen begrüßt wurden:

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!

    Und am Ende seine Rede dann:

    Und nun entwickelt Euch mal schön!

  3. Hallo!
    Der Artikel liest sich prima.
    Die Internetseite von Herrn Wulff wurde scheinbar inzwischen geändert; diese Anrede konnte ich nicht finden. :-)

  4. “Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger…” begrüßt.

    “Equal goes it loose!”

    Beide Sprüche und etliche andere waren Erfindungen von Spiegel-Redakteur Gremlitza und wurden Lübke in den Mund gelegt.
    Wieder ein Beispiel, wie gerne man Pressemeldungen ungeprüft und unkritisch übernimmt, nur weil sie den eigenen Positionen entsprechen

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